Leiden Sie an Schulter- bzw. Knieschmerzen, Sehnenbeschwerden oder Fersensporn? Dann kann die Stoßwellentherapie möglicherweise eine Therapieoption sein, mit denen Ihre Beschwerden gelindert werden können.

Wir möchten Ihnen hier einen kleinen Überblick darüber geben, was Stoßwellen sind, wie die Therapie abläuft und bei welchen orthopädischen Erkrankungen sie erfolgreich eingesetzt werden kann.

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Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen in unserer orthopädischen Praxis in Dortmund-Scharnhorst jederzeit gerne zur Verfügung.

Herzlichst Ihr

Dr. Jan Hendrik Busch

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie

Anwendungsgebiete der Stoßwellen-Therapie

 

Bei zahlreichen orthopädischen Beschwerden ist die Stoßwelle eine sehr effektive Therapiemethode. Nicht selten kann sie sogar eine Alternative zur Operation sein. Ob und wann eine Behandlung mit der Stoßwelle angezeigt ist, ist selbstverständlich immer eine Einzelfallentscheidung, die nach einer gründlichen klinischen Untersuchung und Diagnostik gemeinsam mit dem Patienten besprochen wird.
Beispielhaft finden Sie nachstehend einige Erkrankungen, bei denen die Stoßwelle ggf. in Kombination mit weiteren Therapien eingesetzt werden kann, um das Ziel einer Beschwerdelinderung oder Beschwerdefreiheit zu erreichen.

Schulterbeschwerden (z. B. Kalkschulter, Engpasssyndrom)

Schmerzen in der Schulter zählen zu den häufigsten orthopädischen Beschwerden. Akute oder chronische Schulterschmerzen können verschiedene Ursachen haben und schränken in aller Regel nicht nur die Bewegung, sondern auch die Lebensqualität ganz erheblich ein. Betroffen sind dabei längst nicht nur ältere Patienten. Falsche Belastung zum Beispiel am Arbeitsplatz oder im Sport können auch in jüngerem Lebensalter Schulterbeschwerden verursachen.

Kniebeschwerden (z. B. Patellaspitzensyndrom, Jumpers Knee)

Häufige Ursache für Knieschmerzen ist eine Sehnenerkrankung. Die sog. Tendinopathie entsteht meist durch eine Überlastung. Gerade Sportler, die Sportarten mit einem hohen Sprunganteil ausüben, leiden oftmals an einem Patellaspitzensymdrom, das aus diesem Grund auch als Jumpers Knee bezeichnet wird. Die Patellasehne verbindet den Oberschenkelmuskel über die Kniescheibe (Patella) mit dem Schienbein. Ein Patellaspitzensyndrom entsteht durch ungewohnte Belastung auf Knie oder Patellasehne. Auch Menschen, die andere Sportarten ausüben oder gar keinen Sport treiben, können diese Erkrankung entwickeln.

Sehnenreizungen (z. B. Tennisarm, Golferellenbogen)

Auch wenn die Bezeichnung auf den ersten Blick auf eine sportbedingte Erkrankung hinweist: Schmerzen und Funktionseinschränkungen am Ellenbogen treten oft auch bei nicht sportlich aktiven Menschen auf. Charakteristisch für diese Erkrankung des Sehnenansatzgewebes sind starke stechende oder ziehende Schmerzzustände an der Innenseite (Golferellenbogen) oder Außenseite (Tennisarm) des Ellenbogens. Im Falle des Tennisarms werden sie verursacht durch eine Über- oder Fehlbelastung der Muskulatur, die für die Streckung des Handgelenkes verantwortlich ist. Beim Golferellenbogen hingegen sind die Sehnenansätze der Beugemuskulatur von Handgelenk und Fingern betroffen.

Fersensporn

Mit dem unteren Fersensporn wird ein knöcherner dornartiger Auswuchs an der Unterseite des Fersenknochens bezeichnet. Ursächlich ist vielfach eine Entzündung der an der Fußsohle verlaufenden Plantarsehnenplatte (Plantarfasziitis), die auf wiederholte kleinste Verletzungen zurückgeht. Ausgelöst werden diese vor allem durch längere Fehlbelastungen wie hartes und unflexibles Schuhwerk, häufiges Stehen etc. Ein Fersensporn verursacht in aller Regel erhebliche Schmerzen beim Auftreten und Gehen, vergleichbar mit dem Laufen über Nägel oder Glasscherben. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es oftmals auch zu belastungsunabhängigen Schmerzen.

Störungen der Knochenbruchheilung (Pseudarthrose)

Mit Pseudarthrose wird eine knöcherne Fehlheilung (Falschgelenkbildung) bezeichnet, bei der der Knochen nach einem Bruch nicht wieder stabil zusammenwächst. Faktoren, die den Heilungsprozess negativ beeinflussen und eine Pseudarthrose auslösen können z. B. Infektionen nach einer OP oder mangelnde Durchblutung der Knochen sein. Ursächlich für die gestörte Knochenheilung können zudem mechanische Belastungen, eine Einklemmung des Gewebes zwischen den Knochenbruchstücken, aber auch Autoimmunerkrankungen oder bestimmte Medikamente sein. Die Ausbildung einer Pseudarthrose ist ein schleichender Prozess. Belastend für Betroffene sind vor allem starke Schmerzen, die im fortgeschrittenen Stadium nicht nur bei Bewegung, sondern auch in Ruhe auftreten.

 

Wirkprinzip der Stoßwellen

Stoßwellen wirken von außen in den Körper ein. Man spricht daher von extrakorporaler Stoßwellentherapie (ESWT). Ihr Wirkprinzip besteht in der Stimulation zellulärer Regenerationsprozesse. Mithilfe einer Magnetspule werden kurze hochenergetische Schalldruckwellen erzeugt und gebündelt. Diese Stoßwellen werden durch Flüssigkeiten, aber auch Muskel- und Bindegewebe, weitergeleitet. Dabei entstehen zwischen den einzelnen Zellschichten sog. Scherkräfte, die über die sog. Mechanotransduktion (Mechanismus, durch den die Zellen einen Reiz in elektrochemische Reaktion umwandeln) im erkrankten Gewebe zu einer stärkeren Durchblutung führen. Zudem werden Entzündungshemmer und Wachstumsfaktoren freigesetzt. Diese heilungsfördernden Botenstoffe sorgen für eine Neubildung von Blutgefäßen sowie eine Regeneration von Muskel-, Sehnen- und Fasziengewebe. Damit wird die körpereigene Selbstheilung unterstützt.
Die Anfänge der Stoßwellentherapie stammen aus der Urologie. Ursprünglich wurde sie vor allem eingesetzt, um Nieren- oder Gallensteine zu zertrümmern und ohne Operation entfernen zu können. Seit einigen Jahren hat sich die Stoßwellentherapie auch bei zahlreichen orthopädischen Erkrankungen bewährt. Sie erlaubt in vielen Fällen eine schonende Behandlung von Entzündungen, Verkalkungen oder Verletzungen und macht so oftmals einen chirurgischen Eingriff verzichtbar. Ein weiterer Vorteil der Stoßwellentherapie ist, dass sie bei sachgerechter Anwendung keine nennenswerten Nebenwirkungen hat.
Zum Wirkmechanismus der Extrakorporalen Stoßwellentherapie (ESWT) wurde und wird intensiv geforscht. Ihre klinische Wirksamkeit ist durch zahlreiche Studien nachgewiesen. In der modernen Orthopädie ist sie daher mittlerweile zu einem wichtigen Bestandteil des Therapiespektrums geworden.

Stoßwelle Dr. hendrik Busch, Dortmund

Anwendung

 

Steht nach Anamnese, Untersuchung und notwendiger Diagnostik die Indikation für eine Stoßwellentherapie fest, wird zunächst der krankhafte Bereich genau lokalisiert. Dann wird ein Kontaktgel aufgetragen, der Schallkopf des Gerätes exakt auf die betroffene Stelle gerichtet und Frequenz sowie Anzahl der Impulse individuell eingestellt.

Die Behandlung dauert nur einige Minuten. Die Stoßwellen sind spürbar, jedoch nicht schmerzhaft für den Patienten. Wie oft und in welchen Abständen die Therapie wiederholt werden sollte, hängt vom jeweiligen Krankheitsbild ab und wird im Einzelfall entschieden.

Wie eine Stoßwellentherapie abläuft, zeigen wir Ihnen hier in einem kleinen Video

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Kosten

 

Die Stoßwellentherapie ist nicht im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen enthalten und muss daher auf Grundlage der GOÄ privat abgerechnet werden.

Eine Ausnahme bildet der Fersenschmerz durch Fersensporn. Seit April 2019 kann die Kostenübernahme für die ESWT (maximal 3 Behandlungen pro Jahr) bei diesem Krankheitsbild eine mögliche Kassenleistung sein. Dafür müssen allerdings mehrere Bedingungen gleichzeitig erfüllt werden. Dazu gehört u. a., dass die gewohnte körperliche Aktivität wegen des Fersenschmerzes seit mindestens sechs Monaten eingeschränkt ist und in dieser Zeit keine Besserung der Beschwerden durch konservative Therapien wie Dehnübungen oder orthopädische Schuheinlagen erreicht werden konnte.

Die meisten privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten bei folgenden Erkrankungen:

• Chronische Tendinosis calcarea (sog. Kalkschulter)
• Chronische Achillodynie
• Knöcherne Fehlheilungen (sog. PseudarthroseI
• Fersensporn